Prof. Dr. Andreas Nürnberger
Prof. Dr.-Ing. Andreas Nürnberger
Andreas Nürnberger wuchs in Bad Sachsa auf, etwa 50 km östlich von Göttingen, direkt an der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland. Dort machte er 1987 sein Abitur und absolvierte - aufgrund seines starken Interesses an angewandter Forschung - zunächst eine Ausbildung zum Mathematisch-Technischen Assistenten beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen. Als er merkte, dass auch der eher theoretische Teil der Informatik Spaß machen kann, begann er 1990 an der Technischen Universität Braunschweig Informatik zu studieren und schloss sechs Jahre später mit dem Diplom (Master) ab.
Sein Wechsel an die Fakultät für Informatik der OVGU erfolgte 1997, als sein Mentor und Doktorvater, Prof. Rudolf Kruse, von der TU Braunschweig nach Magdeburg wechselte. Bei Prof. Kruse promovierte er 2001 zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit zum Thema „Rekurrente Neuro-Fuzzy-Systeme zur Analyse dynamischer Systeme“.
Anschließend arbeitete er zwei Jahre als Post-Doc bei dem Begründer der Fuzzy Set Theorie Lotfi A. Zadeh an der University of California in Berkeley. 2003 wurde er zum Juniorprofessor in Magdeburg ernannt, nachdem er eine Förderung durch das renommierte Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten hatte. Im Jahr 2007 wurde er zum Professor auf Lebenszeit ernannt.
Der Schwerpunkt seiner Forschungsgruppe, der Data & Knowledge Engineering Group (DKE), liegt in der Entwicklung von Methoden zur interaktiven Informationsorganisation und Exploration, unterstützt durch intelligente (KI) Methoden. Dabei geht es um die Entwicklung von Methoden, die das Verhalten der einzelnen Nutzer beobachten und analysieren. Ziel ist es, Informationen über ihre Bedürfnisse und Interessen zu erhalten, um die Struktur und die Präsentation der betrachteten Informationen zu reorganisieren und die Nutzer individuell zu unterstützen. Beispiele aktueller Forschungstätigkeiten sind das Design von Suchmaschinen für Kinder, Untersuchungen des Nutzerverhaltens z.B. mittels Eye-Tracking, KI-basierte Analysen medizinischer Bilder und neuerdings das Design von digitalen Zwillingen für die Mobilitätsforschung (www.niimo.ovgu.de/en/IMIQ.html).
In den von seiner DKE-Gruppe angebotenen Lehrveranstaltungen wird den Studierenden eine grundlegende Einführung in aktuelle Technologien vermittelt und sie haben vielfältige Möglichkeiten zur Mitarbeit in aktuellen interdisziplinären Forschungsprojekten.
Andreas Nürnberger diente der FIN von 2012-2014 als Prodekan und von 2014-2020 als Dekan. In dieser Zeit baute er die interdisziplinären Kooperationen insbesondere mit den Ingenieur- und Geisteswissenschaften aus und verbesserte die Studien- und Arbeitsatmosphäre u.a. durch die Einrichtung von Treffpunkten wie der Cafebar und der Terrasse vor dem Fakultätsgebäude.
Andreas wünscht den neuen Studienanfängern unserer BiBa - und auch denen in den anderen Studiengängen der FIN - viel Erfolg bei ihren ersten Schritten. Sein Rat an euch: Bleibt niemals mit euren Hausaufgaben im Rückstand, denn dann müsstet ihr einiges auslassen, um den Rückstand aufzuholen!