Was ist Informatik?
Der Begriff Informatik
Unter dem Begriff Informatik versteht man die Wissenschaft der Informationsverarbeitung und der Berechenbarkeit. Es ist ein Kunstwort aus Information und Mathematik. Im englischen Sprachraum wird der Begriff computer science (Computerwissenschaft) benutzt, manchmal auch computing science (Berechnungswissenschaft).
Das Studienfach
Die Informatik ist ursprünglich eng mit den Fachbereichen Mathematik und Elektrotechnik verbunden und wird in Deutschland seit den 60er Jahren als Studienfach angeboten. Die wesentlichen Gebiete der Informatik sind
- die Formulierung von Algorithmen
- der Aufbau von Syntax und Semantik von Programmiersprachen
- der Compiler-Bau
- die theoretischen Grundlagen in Bezug auf Konstruktion und Funktionsweise von Hard- und Software
Die Informatik ist eine noch sehr junge Wissenschaft, welche aber in der Kürze der Zeit in allen anderen Wissenschaften, in der Wirtschaft und im täglichen Leben Eingang gefunden hat. Die Informatik ermöglicht komplexe Berechnungen und Datenverarbeitungen. Mithilfe der Informatik wurden in vielen wissenschaftlichen Bereichen Meilensteine gesetzt.
Die vier Informatikrichtungen
Die theoretische Informatik behandelt die mathematischen Grundlagen der Informatik. Sie beschäftigt sich mit Theorien formaler Sprachen, Automaten, der Berechenbarkeit und so weiter. Sie bildet das Fundament für die anderen Informatik-Arten.
Die technische Informatik befasst sich mit den hardwareseitigen Grundlagen wie etwa Rechner- oder Netzarchitekturen, verteilten Systemen oder der Mikroprozessortechnik. Sie stellt das Bindeglied zur Elektrotechnik dar.
Die praktische Informatik beschäftigt sich mit den softwareseitigen Grundlagen der Informatik. Hier werden Algorithmen, Datenstrukturen, Programmiersprachen, Betriebssysteme oder Datenbanken betrachtet. Beispielsweise werden Such- und Sortieralgorithmen oder objektorientierte Programmierung behandelt, wie ihr sie möglicherweise schon aus dem Informatikunterricht kennt.
Die angewandte Informatik nutzt die Kenntnisse der Informatik, um Problemstellungen anderer Wissenschaftsbereiche oder der Wirtschaft zu lösen. In diesem Bereich finden sich die interdiszplinären Wissenschaften mit Informatikanteil, z.B. Wirtschaftsinformatik oder Computervisualistik.
Berufsperspektiven
Informatiker arbeiten in sehr vielen Gebieten. Da der Begriff nicht eindeutig definiert ist, finden sich dahinter die unterschiedlichsten Bedeutungen. In Stellenanzeigen wird daher meist nach Systemanalytikern, Datenbankspezialisten, Projektleitern, Software-Entwicklern oder Netzwerk-Administratoren gesucht. Manche Absolventen bleiben auch gleich an der Uni und promovieren (machen einen Doktor). Was für einen Job man selber nach einem Studium an der FIN macht, hängt allein vom eigenen Willen ab. Die Möglichkeiten sind nur davon eingeschränkt.
Was ist nicht Informatik?
Viele Mythen ranken sich darum, was unter Informatik zu verstehen ist. Für viele ist es "irgendwas mit Computer", und wenn zwei Leute das sagen, meint der eine das Zusammenschrauben eines Rechners und der andere das Bedienen einer Textverarbeitung.
Hier wird damit aufgeräumt: Wir sagen euch, was Informatik nicht ist! Die meisten der angeführten Punkte könnt ihr im Studium vergeblich suchen.
- Windows installieren oder reparieren
- Am Computer schrauben
- Bauteile eines Computers optimal zusammenstellen
- Programme bedienen. Darunter fallen
- Office-Programme (z.B. MS Office, Open Office etc.)
- Grafik-Programme (z.B. Adobe Photoshop, Corel Draw, Gimp etc.)
- Betriebssysteme (z.B. MS Windows, Linux, Sun Solaris etc.)
- Computerspiele zocken
- Internetseiten designen
Man ist als Informatiker Autodidakt und lehrt sich den Umgang mit Hard- und Software selbst, je nachdem, was man für seine Arbeit benötigt. Es werden in der Regel höchstens anfängliche Hilfestellungen gegeben, z.B. beim Programmieren mit Java. Da die meisten Studenten an der Fakultät für Informatik aber ohnehin ihre natürliche Neugier ausleben, wenn sie auf unbekannte Software oder neue Hardware treffen, ist das gar nicht so schlimm, wie es zunächst klingt. Es ist also von Vorteil, wenn du schon einen gewissen Spieltrieb mitbringst!