Cotutelle-Verfahren an der FIN
Erstmalig wurde an der Fakultät für Informatik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ein binationales Promotionsverfahren (Cotutelle de thèse), hier mit der Carleton University in Ottawa, Ontario, Kanada, durchgeführt. Herrn Carsten Grimm wurde der akademische Titel Doktoringenieur (Dr.-Ing.) mit dem Prädikat „summa cum laude“ im Ergebnis seines Promotionsverfahrens zum Thema: „On Two Problems Regarding Farthest Distances in Continuous Networks“ zuerkannt.
Entsprechend des internationalen Charakters dieses Dissertationsverfahrens erfolgten jährlich abwechselnde Studien- und Forschungsaufenthalte an beiden Universitäten. Um die Voraussetzung für die Promotion in beiden Ländern zu schaen, waren sowohl die Anforderungen des kanadischen Promotionsstudiengangs Doctor of Philosophy in Computer Science an der School of Computer Science der Carleton University als auch die Anforderungen des deutschen Promotionsverfahrens zum Doktoringenieur an der Fakultät für Informatik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu erfüllen. Hierzu gehörten beispielsweise die an der Carleton University üblichen Lehrveranstaltungen und Zwischenprüfungen (Comprehensive Exams), sowie die an der Fakultät für Informatik übliche Vorstellung des Themas der Dissertation beim Doktorandentag. Bedingungen, welche an beiden Universitäten bestehen, wurden nur einmal erfüllt. So wurde etwa nur eine Dissertation verfasst und verteidigt. Nach dem erfolgreichem Abschluss verliehen beide Universitäten gemeinschaftlich einen Doktortitel, welcher vom Absolvent entweder in der kanadischen Form (Ph.D.) oder in der deutschen Form (Dr.-Ing.) geführt werden kann.
Die französische Wendung „Cotutelle de thèse“ steht für die „gemeinschaftliche Betreuung einer Abschlussarbeit“. Während seiner Promotion wurde Herr Grimm gemeinschaftlich von zwei Doktorvätern, Herrn Prof. Dr. Stefan Schirra vom Institut für Simulation und Graphik der Otto-von-Guericke-Universität und Herrn Prof. Dr. Michiel Smid vom Computational Geometry Lab der Carleton University, betreut.
Foto: Maria Manneck